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Alles ist erleuchtet  
Alles ist erleuchtet

von Jonathan Safran Foer
 
Vorgestellt von: goldilocks (Gryffindor)


Allgemeines zum Buch Alles ist erleuchtet und dem Autor Jonathan Safran Foer

Mit dem wie ein Reisebericht angelegten Roman „Alles ist erleuchtet“ gelingt es dem amerikanischen Schriftsteller Jonathan Safran Foer, mittels des ständigen Wechsels zwischen urkomischen Momenten und tieftraurigen Erkenntnissen, sowie einer unglaublichen sprachlichen Vielfalt und Gewandtheit, eine zu Beginn scheinbar banale Erzählung Schritt für Schritt in ein philosophisches Werk zu verwandeln.
Das Buch ist für Leser ab 16 Jahren geeignet, da es neben seiner enormen Kopflastigkeit auch einige vulgäre Szenen beinhaltet.

Anm.: Der Autor hat sich in diesem Buch selbst zum Protagonisten der Geschichte gewählt, trotzdem ist davon auszugehen, dass die Handlung und die in ihr enthaltenen Charaktere weitgehend fiktiv sind.

Inhaltsbeschreibung zum Buch Alles ist erleuchtet von Jonathan Safran Foer

Jonathan Safran Foer, ein jüdischer Amerikaner, reist Mitte der Neunziger Jahre in die Ukraine, um die Frau zu finden, die seinen Großvater einst vor den Nazis gerettet hat. Seine einzigen Hinweise sind ihr Vorname, ein altes Foto und der Name ihres Heimatortes, Trachimbrod, der schon seit langer Zeit von den Landkarten verschwunden zu sein scheint. Als Dolmetscher und Reiseführer engagiert er den jungen Ukrainer Alex, der mit Vorliebe mit seinen zahlreichen Eroberungen prahlt. Zusammen mit Alex’ grantigem Großvater und dessen verrückter Hündin Sammy Davis jr. jr. brechen die beiden schließlich in einem klapprigen Auto in die ukrainische Provinz auf.
Das Buch wechselt ständig zwischen drei unterschiedlichen Perspektiven, die sich im Grunde alle um diese Reise drehen. Einmal wird deren Verlauf aus der Sicht von Alex erzählt, der seine Erinnerungen nach Beendigung der Suche niederschreibt, mit der Absicht, sie anschließend zu veröffentlichen. Parallel dazu schreibt Jonathan, wieder in die USA zurückgekehrt, selbst an einer Erzählung: Anhand einer fiktiven Urahnin erfindet er sich seine eigene fehlende Familiengeschichte und die Geschichte des verschwundenen Örtchens Trachimbrod. Die beiden Männer betreiben nun einen regen Briefwechsel, in dem sie das Geschriebene des jeweils anderen kommentieren. Alex’ Briefe bilden hierbei den dritten Strang des Romans, Jonathan’s Antworten kann man nur aus Alex’ Zeilen erahnen.
Das Buch hat vor allem in der ersten Hälfte einige sehr witzige Momente, da Alex, der unbedingt Amerikaner werden will, seine Geschichte in einem unmöglichen Englisch verfasst. Jonathan hingegen lässt seine Fantasie immer skurrilere und blutrünstigere Formen annehmen, was den einfältigen Alex, der den tieferen Sinn von Jonathan’s Worten nicht erkennt, oft verärgert. Seine ständige Forderung nach einem Happy End hat einen naiven Charme.
Zum Schluss hin wird das Buch immer philosophischer und der Leser merkt, dass er sich nicht länger auf der Suche nach einer Frau befindet, sondern auf der Suche nach etwas viel Wesentlicherem: Liebe. Für Alex, der, wie sich herausstellt, gar kein Frauenheld ist, bedeutet die Liebe zu einer Frau eine Schwärmerei, die er selbst noch nicht erfahren hat. Dafür wird ihm klar, wie sehr er seine Familie liebt. Jonathan hingegen lässt seine Urahnin körperliche Liebe, sowie körperliche und seelische Schmerzen erleiden, gewährt ihr jedoch bis zum Ende keine Befriedigung und so bleibt die Lösung auf die Frage nach der Bedeutung wahrer Liebe am Ende dem Leser selbst überlassen.

Die Meinung von goldilocks (Gryffindor) zu Alles ist erleuchtet von Jonathan Safran Foer

Ich hatte etwas Angst, das Buch zu beginnen, da ich gehört hatte, dass es sich ob seiner langen, verschachtelten Sätze und den ständigen Handlungswechseln nur sehr mühsam lesen ließe. Und ich stimme zu, dass man sich dieses Werk nur vornehmen sollte, wenn man genug Zeit hat, sich richtig darauf einzulassen. Aber tut man das wirklich, dann macht das Buch absolut süchtig. Ich konnte es jedenfalls nicht einmal beim Laufen aus der Hand legen. Durch Foer’s sprachliche Geschicklichkeit hatte ich tatsächlich das Gefühl, die Texte zweier völlig unterschiedlicher Menschen zu lesen. Auch macht der Autor oft vollkommen treffende Feststellungen, die sich so geschickt einschleichen, dass man sie erst Seiten später bemerkt. Dieses Buch hat mich direkt angeprochen, es hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht. Unglaublich, dass dies das Erstlingswerk eines wirklich noch sehr jungen Mannes ist.

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